Karpaltunnelsyndrom

 
1. Methode
 

Ganzheitliche Massnahmen beim Karpaltunnelsyndrom

Was lässt sich nun aus naturheilkundlicher Sicht beim Karpaltunnelsyndrom tun? Eine ganze Menge, nämlich so viel, dass sich aus den folgenden Tipps ein hervorragendes Protokoll zusammenstellen lässt, das in seiner Gesamtheit – wenn konsequent durchgeführt – zur Abheilung des Karpaltunnelsyndroms führen kann.

1. Bei Karpaltunnelsyndrom die Handgelenke schützen

Zunächst sollten die Handgelenke geschont und ruhig gehalten werden, damit sich die Entzündung nicht noch weiter verstärkt. Dazu eignen sich die vom Arzt verordneten Schienen sehr gut.

Besonders Aktionen wie das Hantieren mit Werkzeug, Messer, Schere etc. sollten vermieden werden.

Natürlich müssen auch solche Bewegungen unterlassen werden, die überhaupt erst zum Karpaltunnelsyndrom geführt haben.

Falls es die Computerarbeit war, können Sie in den seltensten Fällen einfach wochenlang ihre Arbeit niederlegen. Hier jedoch helfen oft schon ein besonderes Computerzubehör, wie eine ergonomische Maus und eine ergonomische Tastatur (geteilt sowie ggf. nach hinten abfallend und/oder gewölbt).

Dieses Zubehör entlastet Hand, Sehnen, Gelenk und Arm, reduziert Spannungen, unterstützt die natürliche Handhaltung und verbessert die Durchblutung aller beteiligten Organe wie Sehnen, Muskeln und Nerven.

Testen Sie ferner, welche Temperatur Ihrem Karpaltunnel gut tut. Manche Menschen empfinden warme Umschläge als angenehm, andere hingegen kalte.

2. Bei Karpaltunnelsyndrom hilft Vitamin B6

Ein Vitamin-B6-Mangel wird häufig bei Menschen mit Karpaltunnelsyndrom gefunden.

Und so verwundert es auch nicht, dass doppelblinde und placebokontrollierte klinische Studien, die beispielsweise an der University of Texas durchgeführt wurden, u. a. feststellten, dass die Gabe von Vitamin B6 bei Hunderten von Patienten mit Karpaltunnelsyndrom zu einer Besserung führte – allerdings war Geduld vonnöten, da es bis zur Besserung oft bis zu 3 Monate dauerte.

Die naturheilkundlich orientierten US-Ärzte und Autoren Dr. James Balch und Mark Stengler empfehlen beim Karpaltunnelsyndrom 100 mg Vitamin B6 drei Mal täglich.

Auch raten sie zur zusätzlichen Einnahme eines Vitamin-B-Komplexes, um ein Ungleichgewicht in der Vitamin-B-Versorgung zu vermeiden, wenn nur ein einziges B-Vitamin in hohen Dosen eingenommen wird. Insgesamt könnte das Vitalstoff-Protokoll beim Karpaltunnelsyndrom folgendermassen aussehen:

  • Vitamin C: 500 – 1000 mg drei Mal täglich
  • Vitamin E: 200 – 400 IU täglich
  • Vitamin B6: 50 – 100 mg täglich
  • Vitamin-B-Komplex nach Anweisung des Herstellers

3. Astaxanthin bei Karpaltunnelsyndrom

Aufgrund seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften ist das Super-Antioxidans Astaxanthin ein idealer Bestandteil einer ganzheitlichen Therapie des Karpaltunnelsyndroms.

In einer Studie von Dr. Gene Spiller Ph. D. vom Health Research and Studies Center in Kalifornien wurde Astaxanthin Patienten mit Karpaltunnelsyndrom verordnet.

Die Probanden berichteten schon nach vier Wochen, dass sich die Intensität ihres Schmerzes reduziert habe. Nach insgesamt acht Wochen mit Astaxanthin (3 x täglich 4 mg) hatte sich das Karpaltunnelsyndrom sowie die Entzündungswerte im Blut weiter verbessert.

4. MSM gegen Karpaltunnelsyndrom

MSM ist organischer Schwefel und steht für Methylsulfonylmethan.

Es bekämpft Entzündungen – sowohl sportbedingte als auch solche, die infolge von Gelenkerkrankungen oder anderen chronischen Krankheiten entstehen.

Gleichzeitig schützt MSM die Muskulatur, reduziert oxidativen Stress im Körper, lindert entzündungsabhängige Schmerzen und unterstützt die Heilung und Regeneration von Gelenken.

Alle diese Eigenschaften scheinen wie gemacht für das Karpaltunnelsyndrom und so empfehlen ganzheitliche Therapeuten bei dieser Indikation häufig 3000 mg MSM zwei Mal täglich.

5. Leinöl bei Karpaltunnelsyndrom

Leinöl enthält bekanntlich die Alpha-Linolensäure, eine essentielle Omega-3-Fettsäure. Diese Fettsäure kann die Prostaglandinspiegel des Körpers senken.

Prostaglandine sind Stoffe, die zur Entstehung oder Verstärkung bestehender Entzündungen beitragen.

Folglich wirkt das Leinöl entzündungshemmend.

Dr. Jack Carter, Professor in Phytotherapie an der North Dakota State University in Fargo and Präsident des Flax Institutes (Institut für Leinsaat), schlägt vor, täglich 25 bis 30 Gramm gemahlene Leinsaat oder 1 bis 3 Teelöffel Leinöl einzunehmen, was zu einer Linderung der Karpaltunnel-Symptomatik führe.

Die Leinsaat liefert neben Alpha-Linolensäure auch Lignane – antioxidativ wirksame sekundäre Pflanzenstoffe – die ebenfalls antientzündlich wirken.

Alternativ können Krillöl-Kapseln zum Einsatz kommen oder das vegane DHA-Algenöl – beides versorgt mit hochwertigen Omega-3-Fettsäuren, die noch stärker entzündungshemmend wirken als das Leinöl.

6. Enzyme gegen Karpaltunnelsyndrom

Eine Enzymtherapie empfiehlt sich bei entzündlichen Erkrankungen aller Art.

Die o. g. Doktoren Balch und Stengler beispielsweise raten beim Karpaltunnelsyndrom zur Einnahme von 500 mg Bromelain – und zwar drei Mal täglich zwischen den Mahlzeiten.

Bromelain ist das Enzym aus der Ananas, das für seine entzündungshemmende, die Heilung unterstützende und durchblutungsfördernde Wirkung bekannt ist.

Details zur Enzymtherapie lesen Sie hier: Enzymtherapie – Einzigartig wirkungsvoll

7. Calcium und Magnesium entspannen bei Karpaltunnelsyndrom

Auch auf eine umfassende Versorgung mit den Meister-Mineralstoffen Calcium und Magnesium sollten Sie im Falle eines Karpaltunnelsyndroms achten.

Die zwei Mineralien helfen Ihnen dabei, steife und angespannte Muskeln zu entspannen und Nervenirritationen zu lindern.

Wählen Sie ein Calcium-Magnesium-Präparat, das die beiden Mineralstoffe im Verhältnis 2 : 1 (Ca : Mg) liefert, wie z. B. die Sango Meeres Koralle.

Nehmen Sie davon so viel, dass Sie täglich mit mindestens 1000 mg Calcium und 500 mg Magnesium versorgt sind. Teilen Sie diese Menge auf zwei oder drei Dosen pro Tag auf.

8. Heilpflanzen bei Karpaltunnelsyndrom

Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung beim Karpaltunnelsyndrom eignen sich Heilpflanzen bzw. Präparate daraus.

Die schmerzstillende Weidenrinde beispielsweise ist in Form von leicht zu dosierenden Fertigpräparaten erhältlich. Wählen Sie solche Präparate, die täglich mit einer Salicinmenge von 240 mg versorgen können.

Alternativ kann drei Mal täglich 5 ml einer Tinktur aus Weidenrinde eingenommen werden.

Zusätzlich empfehlen Pflanzenheilkundige ein Präparat aus Ginkgo biloba (120 mg), das auf 24 % Flavonglykoside standardisiert ist. Man nimmt es zwei Mal täglich und erreicht damit eine verbesserte Durchblutung, die wiederum den Heilvorgang fördern kann. Für die äussere Anwendung käme Arnika in Frage.

Arnika ist eine Heilpflanze, die zu den Spezialisten im Bereich der Schmerzlinderung zählt. Besonders bei Schmerzen infolge von Entzündungs- und Schwellungszuständen ist sie angesagt.

Arnika-Zubereitungen können als Tinktur – verdünnt – oder in Form von Fertigsalben aufgetragen werden.

9. Keine Süssstoffe bei Karpaltunnelsyndrom

In einer Studie stellte man fest, dass Personen, die besonders gerne zum Süssstoff Aspartam griffen, häufiger Symptome des Karpaltunnelsyndroms entwickelten.

Gaben Sie ihre Süssstoff-Leidenschaft auf, dann besserte sich ihr Karpaltunnelsyndrom innerhalb von 14 Tagen – und das, obwohl ansonsten keinerlei Änderungen ihrer sonstigen Aktivitäten vorgenommen wurden.

Falls auch Sie gerne Aspartam verwenden oder damit gesüsste Produkte und Getränke konsumieren, lassen Sie es ab sofort bleiben. Machen Sie den Test!

Leben Sie 14 Tage ohne Aspartam und beobachten Sie, wie sich Ihr Karpaltunnelsyndrom bzw. die entsprechenden Symptome verflüchtigen.

10. Yoga bei Karpaltunnelsyndrom

Die richtige Bewegung ist beim Karpaltunnelsyndrom – wie wir bereits weiter obe erwähnt habe – ebenfalls ganz ausserordentlich wichtig.

Besonders gut geeignet ist Yoga, da es sich bereits in einer 1998 im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Studie zur Linderung des Karpaltunnelsyndroms bewährt hat:

42 Personen zwischen 24 und 77 Jahren litten an einem Karpaltunnelsyndrom. Man teilte sie in zwei Gruppen ein.

Die Testgruppe erhielt Anweisung, zwei Mal wöchentlich spezielle Yogaübungen zu absolvieren – und zwar für die Dauer von acht Wochen.

Es handelte sich dabei um 11 Yogaübungen, die – kombiniert mit Entspannungstechniken – darauf abzielten, jedes Gelenk in der oberen Körperhälfte zu stärken und zu dehnen.

Die Kontrollgruppe, die keine Yogaübungen durchführte, erhielt zur üblichen schulmedizinischen Medikation nur eine Handgelenkschiene.

Nach 8 Wochen zeigte sich nun in der Yoga-Gruppe eine signifikante Verbesserung der Greifkraft und der Schmerzintensität, während sich in der Kontrollgruppe keine nennenswerten Änderungen ergeben hatten.

Eine Karpaltunnelsyndrom-Therapie verläuft also deutlich erfolgversprechender, wenn spezielle Yogaübungen in das Behandlungskonzept integriert werden.

 

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